WAS LABERT DER DENN DA? - Die Sache mit der JUGENDSPRACHE!

18. Januar 2015


Ok, da gibt es Leute, die meinem Buch vorwerfen, dass darin Ausdrücke aus der Jugendsprache verwendet werden, die sie nicht kennen.  Auch wenn ich jetzt einen shitstorm auslöse, man muss  Wörter wie „shiggisch“,  "bitchy", „Phone“ und“ bräsig“ natürlich  nicht kennen, es gibt aber durchaus ne Menge Leute, die das tun, und diese sogar benutzen. Auch wenn die keinen Bücherblogg schreiben – das machen nämlich Leute, die so sprechen, in der Tat meistens nicht. Nur zu leugnen, dass es diese Leute auch gibt und  ich deren Sprache, weil ich sie ständig im Ohr habe,  einfach nur  zitiere, zeugt nicht eben von viel Verständnis für mein Anliegen, aus dem Bauch heraus über meinen recht bunten Teenager- Alltag zu reden.
In einem Buch, das eher ein Sudelbuch für meine beste Freundin Miss Sofie ist, muss auch mal „frei Schnauze“ geschrieben und gesprochen werden. Gesprochene Sprache ist eben lockerer, nicht nur unter Jugendlichen. Das kann man mögen oder auch nicht. Ich kenne viele Erwachsene, die viel mehr „Modewörter“  und „Anglizismen“ verwenden als es mir je einfallen würde.  Auch Lehrer, die sich damit cool finden und an ihre Schüler „ranwanzen“.
Miss Sofie meint sowieso, DIE Jugendsprache würde es gar nicht geben, diese sogenannten „Wörterbücher der Jugendsprache“, sammeln mehr oder weniger wahllos alles zusammen, was irgendwie originell erscheint. In Wirklichkeit reden Jugendliche normal und die besonders beliebten „Ausdrücke“ hängen sehr davon ab, wo man lebt: Großstadt, Land, Norden, Süden Osten… mit viel oder wenig Migrationshintergrund usw…. usw…  Alles total multikulti und zufällig und vor allem kurzlebig. Jedenfalls so ähnlich. Recht hat sie!

Einige von den Jungs und Mädchen in meiner Klasse gebrauchen allerdings sehr viele von diesen „Ausdrücken“. Die sind oft aus dem Englischen abgewandelt, wie z.B. ständig alles sweet“ zu finden, was ich persönlich hasse. Oder es sind alte Wörter wie „bräsig“, die plötzlich wieder modern werden, weil sie einfach cool klingen. „Erhaben“ ist zum Beispiel auch so ein Wort, das gefällt auch mir, weil es sehr schön eine ganz besonders erfürchtige Gefühlslage ausdrückt. „Igelschnäuzchen“ für kleine Brüste, war mir als „Ausdruck“ selber neu, aber es klang irgendwie auch witzig und süß, also habe ich es gleich mit in mein Buch aufgenommen.  Ich mag nämlich die „Eleganz des Igels“. *G*

Viele Leute in meinem Alter gebrauchen „jugendliche“ Ausdrücke ja hauptsächlich, um sich von Erwachsenen abzugrenzen. Mit gutem oder schlechtem Stil hat das eher nichts zu tun. Man kann trotzdem für Frau Schönfelder super gute Deutschaufsätze schreiben. Es gehört einfach zu unserem Leben dazu, auch dass einige Leute das voll übertreiben. So wie Kevin und Pricilla. Ich gehöre nicht zu diesen Leuten, denn das würde Miss Sofie gar nicht zulassen. So was geht ihr nämlich echt auf den Keks. Aber natürlich fließt das beim Erzählen mit in mein Buch rein. Und dass ich zurzeit öfters auf dem Schlauch stehe… und … äh… leichte Wortfindungsschwierigkeiten habe,  das dürfte wohl an dem Verschiebebahnhof in meinem Gehirn liegen. Manchmal gehen auch  meinen Gefühle einfach mit mir durch und ich motze einfach los. Das ist eben dieses verflixte Alter, da rutscht einem schon mal was unbeabsichtigt über die Zunge. Das müsst Ihr entschuldigen. Danke!

Ich selber erfinde aber gerne mal meine eigenen „Ausdrücke“, ja, echt, daran habe ich wirklich Spaß.  Ist doch irgendwie kreativ. Ich schreibe ja auch Gedichte. Mit meiner hochgebildeten Freundin Miss Sofie spreche ich, wie gesagt,  natürlich eher sehr gepflegt. Also, normal. „Ausdrücke“ benutzen meistens auch  nur Leute, die meinen, dadurch cooler zu sein und die glauben, sich und anderen das beweisen zu müssen. Davon habe ich einige in der Klasse und die lasse ich natürlich auch in meinem Buch so reden, wie sie es in Wirklichkeit tun. So entlarven sie ihre Hohlheit doch gleich selber.

Ok. Das wollte ich mal loswerden. Vielleicht mögt Ihr mein „Sudelbuch“ aber trotzdem - oder gerade deswegen-  und freut Euch auf den zweiten Band: BFF: Du & ich – gegen den Rest der Welt, der bereits im März erscheint! Da steckt dann mal Miss Sofie in der Krise… und bedient sich ebenfalls ganz spontan jugendlicher Alltagssprache. Tja, da überwältigen sie halt die Emotionen und ehrlich gesagt, finde ich es toll, dass es auch Sofie mal so richtig in Herz und Bauch erwischt!   Freut Euch drauf!  Eure Motzi


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